Was haben die Skandale rund um Jörg Kachelmann, Till Lindemann und Hubert Aiwanger gemeinsam?
In all diesen Fällen zeigt sich, wie Menschen vorverurteilt werden, bevor rechtskräftige Urteile gefällt werden. Der Begriff „Verdachtsjournalismus“ bezeichnet eine Praxis, bei der die Medienberichterstattung aufgrund von Vermutungen, Gerüchten oder vager Beweise stattfindet. Dabei wird die Unschuldsvermutung in der Regel untergraben, das negative Framing ist gesetzt und wird in den Medien rauf und runter berichtet – dies hat einen erheblichen Einfluss auf das Leben und die Karrieren der Einzelpersonen.
Doch was wenn sich herausstellt, dass die Vorwürfe haltlos waren? Was wenn das zentrale Ziel darin bestände, den Ruf einer bestimmten Person zu ruinieren? Hier sind einerseits die Medien in der Verantwortung, sorgfältig zu recherchieren und eine ausgewogene Berichterstattung zu gewährleisten. Andererseits ist auch jeder von uns aufgefordert, kritisch zu hinterfragen und seine Meinungsbildung auf Fakten zu basieren, anstatt auf Spekulationen und aktivistischen Meinungen. Passend dazu formulierte Vera Lengsfeld 25 Fragen an die Süddeutsche Zeitung und andere Deutsche Medien zur „Flugblatt-Affäre“, deren Lesen wir euch sehr ans Herz legen!
Hintergrund:
Der Verein Bürger für Thüringen wurde 2020 im Zuge der Thüringer Regierungskrise nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas L. Kemmerich zum Ministerpräsidenten gegründet – und, weil ständige Macht- und Mehrheitsdebatten die Politikverdrossenheit weiter forciert haben. Die Parteigründung der Bürger für Thüringen erfolgte, um die Stimmen der Bürger in Thüringen auch in die Parlamente tragen zu können und ihnen dort Gehör zu verschaffen.